1. Botulinumtoxin ist ein gefährliches Nervengift.
Botox ist ein Eiweiß, welches von Bakterien produziert wird und die Erregungsübertragung in den Nervenzellen hemmt. Es ist kein Schlangengift, wie manchmal behauptet wird. Es wird bereits seit den 1970er Jahren zur Behandlung von Muskelverkrampfungen und Bewegungsstörungen eingesetzt. In diesem Bereich sind die Dosen deutlich höher als in der ästhetischen Medizin. Die Dosis macht das Gift, wusste schon Paracelsus im 16. Jahrhundert. Das trifft auch auf Botox zu. In geringen Mengen wird Botulinumtoxin deswegen als Medikament und nicht als Gift deklariert. Nach 3-6 Monaten wird es vom Körper komplett wieder abgebaut. Um Vergiftungserscheinungen hervorzurufen müsste man über 100 Ampullen Botox auf einmal spritzen, das wären dann auch über 30.000 Euro. Botox wird in der Schönheitsmedizin sehr stark verdünnt eingesetzt, eine Vergiftung ist damit nicht möglich.
2. Botox betäubt die Muskulatur.
Diese Annahme ist falsch, denn Botox entspannt überaktive Muskulatur. Mimikfalten entstehen vor allem durch die häufige Anspannung der Gesichtsmuskeln, diese kann mittels Botox gemildert werden. Eine präzise Arbeit und richtige Dosierung ist wichtig, um ein harmonisches Gesamtbild zu erreichen. Nach einer Behandlung bist du nicht bewegungslos im Gesicht. Deine Gesichtszüge wirken entspannter, weniger böse oder müde.
3. Botox macht süchtig.
Das Medikament selbst hat keinerlei physisches Suchtpotential. Nach einigen Monaten verschwindet allerdings der Effekt und viele gehen dann zum nächsten Termin. Dies liegt nicht an einer Suchtwirkung des Botulinumtoxins oder gar an Entzugserscheinungen, sondern lediglich an der persönlichen Eitelkeit. Schließlich möchte man die schöne Optik behalten.
4. Botox führt zu einem starren Gesichtsausdruck.
Manche US-Stars haben es tatsächlich übertrieben. Dadurch sorgten sie für ein schlechtes Image von Faltenunterspritzungen mit Botox. Plastischen Chirurgen stehen sehr genau dosierte Präparate zur Verfügung, welche gezielte Behandlungen ohne starre Mimik ermöglichen, sofern dies der Patient/die Patientin nicht ausdrücklich wünscht. In Europa ist immer noch ein natürlicherer Look gefragt. Das geht auch mit Botox.
5. Botox vergiftet den ganzen Körper.
Botox wird nur lokal gespritzt und dort innerhalb kurzer Zeit gebunden. Es kann nicht durch den Körper wandern. Leber, Gehirn oder andere wichtige Organe können somit nicht befallen werden. Das Protein baut sich von selbst wieder ab.
6. Bei einem Fehler des Arztes kann es zu permanenten Lähmungen kommen.
Da kann ich dich beruhigen. Selbst, wenn du den Fehler machst, zu einem unerfahrenen oder schlecht ausgebildeten Arzt zu gehen. Er kann dich mit einer Botox Injektion nicht dauerhaft lähmen. Botox wird zu 100% von deinem Körper abgebaut. Spritzt der Arzt allerdings zu nah an deine Augenbrauen, dann können diese absinken. Bei einer Injektion zu nahe am Auge kann der Augenmuskel geschwächt werden. Die Wirkung ist zwar nicht permanent, trotzdem aber sehr unangenehm. Erfahrene Schönheitschirurgen wissen allerdings, wo genau gespritzt werden darf und wo nicht. Gib dich deswegen nur in kompetente Hände.